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Werke Gregor der Grosse (540-604) Dialogi de vita et miraculis patrum Italicorum Einleitung zu den Dialogen

5. Inhalt und Zweck des Buches

Das wunderreiche Leben der ägyptischen und palästinensischen Mönche fand seine Erzähler in Rufinus, der zwischen 403 und 410 die lat. Vitae patrum verfaßte, und in Palladius, der 420 die Historia Lausiaca schrieb. Sulpicius Severus erzählte die Wundertaten des hl. Martinus in Gallien; sie wurden in den Klöstern vorgelesen1 und gingen in frommen Kreisen von Mund zu Mund. Dazu entstanden im ersten Viertel des 6. Jahrhunderts die Gesta Martyrum, die Gregor sicher nicht unbekannt blieben.2 Gregor nun wollte die Tugendbeispiele und Wundertaten von solchen heiligen Männern des 5. und S. 15 6. Jahrhunderts erzählen, die in Italien lebten und deren Ruf nur in einzelnen Klöstern, Städten und Gegenden, nicht aber im ganzen Lande bekannt war. Die Tugendbeispiele sollten die Leser zur Nachahmung aufmuntern, die Wunder aber sollten sie mit Vertrauen auf Gott erfüllen und unter all den Bedrängnissen der Zeit auf das Übernatürliche und Ewige hinweisen.

Aus dem Briefe an Maximian sehen wir, wie Gregor an die Sammlung des Stoffes heranging, und wir dürfen sicher annehmen, daß dies nicht der einzige derartige Brief war. Er ließ die heiligmäßigen Männer, von denen Wunderberichte im Umlauf waren, zu sich kommen, er ließ sich von anderen über Dinge berichten, die sie haben erzählen hören. Nie unterläßt Gregor beizufügen, daß die Väter einen heiligmäßigen, verehrungswürdigen Wandel führten, und nennt die Gewährsmänner, ebenfalls fromme, glaubwürdige Männer, wie Bischöfe, Äbte, Presbyter, Mönche, kirchliche und weltliche Beamte. Bei sechs Wundern war Gregor selbst Augenzeuge, III. Buch, Kap. 33 und 35; IV. Buch, Kap. 55.

So entstanden die vier Bücher der Dialoge. Das I. und III. erzählt in bunter Folge von verschiedenen heiligen Männern, das IV. beschäftigt sich mit dem Fortleben der Seele nach dem Tode und mit Visionen über bevorstehenden Tod oder über das Ableben verschiedener Personen. Das II. Buch ist ganz dem hl. Benediktus gewidmet. Mit besonderer Liebe und Sorgfalt trug Gregor diese Erzählungen zusammen und gestaltete sie so zur ersten Vita, zur ersten Biographie seines heiligen Ordensvaters, den er vor allen andern verehrte und nachahmte. Die Anschaulichkeit der Erzählung, aus der die warme Hingabe Gregors spricht, hat unzählige Künstler zu bildlichen Darstellungen veranlaßt, so daß wohl kaum ein Benediktinerkloster gefunden wird, in dem nicht Kirche oder Kreuzgang oder Refektorium an das II. Buch der Dialoge erinnern.


  1. Regel des hl. Benedikt, Kap. 42 ↩

  2. Dufoucq A., Etudes sur les „Gesta martyrum” romains, Paris 1900 ↩

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