Viertes Hauptstück.
O hattest du doch, allmächtiger Gott und Schöpfer aller Dinge, aber auch Vater unsers einzigen Herrn Jesu Christi, meinem Alter und meiner Zeit lieber dieses verliehen, daß ich diese Pflicht meines Bekenntnisses gegen dich und deinen Eingebornen in den Zeiten eines Nero oder Decius erfüllt hätte! Ich hätte, durch die Barmherzigkeit des Herrn und Gottes, deines Sohnes Jesu Christi, erfüllt von der Flamme des heiligen Geistes, weder die Folter gefürchtet, weil ich gewußt hätte, daß Isaias durchsägt wurde; noch hätte ich vor dem Feuer gezittert, weil S. 292 ich mich erinnert hätte, daß die hebräischen Knaben in demselben gesungen haben; auch hätte ich das Kreuz, und das Brechen meiner Glieder nicht vermieden, weil ich daran gedacht hätte, daß hierauf der Missethäter in das Paradies versetzt wurde; noch hätte ich vor der Tiefe des Meeres und vor der verschlingenden Strömung der pontischen Fluthen gebebt, weil du durch Jonas und Paulus gelehrt hast, für die Gläubigen sey im Meere das Leben. Denn wider deine offenbaren Feinde wäre für mich jener Kampf ein Glück gewesen, weil es eines Theils nicht zweifelhaft wäre, daß die Verfolger seyen, welche dich zu läugnen mit Qualen, Eisen und Feuer nöthigen würden; und weil wir andern Theils zum Zeugnisse dir nicht mehr, als unser Leben opfern könnten. Denn wir würden öffentlich und mit Zuversicht gegen solche kämpfen, welche läugnen, welche foltern, welche erwürgen; und deine Völker würden uns, als ihre Führer, zu dem frommen Bekenntnisse in Anerkennung der öffentlichen Verfolgung begleiten.
