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So reiht sich das „Gastmahl“ des Methodius trefflich ein in die Lieblingsbücher des heute neu erwachten Idealismus. Schon im 17. Jahrhundert ist es durch Leo Allatius nach einer Vatikanischen Handschrift herausgegeben und gedruckt worden; Petrus Possinus hat es 1657 lateinisch ediert und griechisch nochmal Franc. Combéfis 1672. Die beste moderne Ausgabe, nach der auch die hier vorliegende Übersetzung gearbeitet wurde, ist die von Albert Jahn (1865), der im 2. Teile seiner Ausgabe einen lehrreichen Vergleich zwischen Methodius und Plato gibt. Übersetzt wurde das „Gastmahl“ ins Russische von Lowjagin (1877) und ins Englische von W. R. Clark (1888). Man wird gut tun, im Sympo- S. 8 sion eine der frühesten Schriften des Methodius zu erblicken, da es nur gelegentlich gegen Origenes ankämpft; und wahrscheinlich waren es nicht Origenisten, sondern Gegner der Ehelosigkeit, die dem Bischof das Symposion übel anrechneten („wie sehr bereitete der Satan nach Beendigung der Abhandlung wegen der Jungfrauschaft mir Schmerzen“ De cib. c. 1 ).
