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Himmlische Hierarchie (BKV)
§ 2.
1) Einwand: Bildliche Bezeichnungen für geistige Dinge sind zwar nicht zu verwerfen, aber der Bilderapparat der heiligen Schrift ist ungeziemend; sie sollte wenigstens geistig entsprechendere und naturgemäß edlere Anschauungsmittel gebrauchen. Nicht zu billigen ist es, wenn die Schrift zu den niedrigen Vergleichungen herabsteigt, wodurch die himmlischen Geister beleidigt, wir selbst in Irrtum geführt und mit unwürdigen Vorstellungen erfüllt werden. 2) Antwort: Es offenbart sich gerade in dieser Redeweise der Schrift eine heilige Umsicht; weder wird ein Frevel an den Himmlischen begangen noch eine niedrige Auffassung befördert. Dadurch wird vielmehr unserem sinnlich-geistigen Erkenntnisvermögen Rechnung getragen und die schützende Verhüllung der ehrwürdigen Geheimnisse entzieht sie unheiligen Blicken. 3) Zweiter Einwand: Aber es sind doch häßliche Dinge, deren man sich schämt, unter diese Bilder gemischt. 4) Antwort: Es ist eine zweifache Art dieser geheimnisvollen Offenbarung zu unterscheiden.
Aber wie, wenn nun jemand damit einverstanden ist, die heiligen figürlichen Darstellungen zwar gelten zu lassen, weil das an sich Einfache unerkennbar und unsichtbar ist, aber doch der Meinung ist, die bildlichen Beschreibungen der heiligen Geister, welche in den hei- S. 8 ligen Schriften enthalten sind, seien unpassend und überhaupt sei, so zu sagen, dieser ganze Apparat der Engelnamen absonderlich, und wenn er sagt, die Verfasser der inspirierten Schriften müßten, wenn sie an die körperhafte Darstellung ganz körperloser Dinge herantreten, sie in entsprechenden und nach Möglichkeit naturverwandten Formen aufbilden und offenbaren, indem sie diese Formen von den bei uns geehrtesten und sozusagen stofflosen und höherstehenden Wesen entnehmen, nicht aber die Wesen von himmlischer und gottähnlicher Einfachheit mit dem gemeinsten Gestaltenreichtum, wie er auf Erden zu treffen ist, umkleiden? Das eine Verfahren müßte einerseits nämlich eine stärkere erhebende Kraft für uns besitzen und würde die überweltlichen Offenbarungen nicht zu den unpassenden Unähnlichkeiten herabziehen. Das andere Verfahren aber versündige sich sowohl frevelhaft an den göttlichen Mächten und führe auch gleichermaßen unsern Geist in die Irre, da dasselbe sich auf die unheiligen Bildungen stütze. Und leicht wird er auch glauben, die überhimmlischen Regionen seien mit Löwen- und Pferdeherden und mit einem Hymnengesang von Rindergebrüll und mit einem Reich der Vogelwelt und anderen Tieren und noch unansehnlicheren Dingen erfüllt, welche in den ganz und gar unähnlichen Vergleichen der heiligen Schriften, die doch zur Aufklärung dienen sollen, geschildert werden, indem sie zum Unpassenden, Falschen und Sinnlichen herabgleiten.
Aber die Erforschung der Wahrheit zeigt, wie ich denke, die heiligste Weisheit der Schriften, welche bei der bildlichen Darstellung der himmlischen Geister nach beiden Seiten gute Fürsorge trifft, daß wir weder gegen die göttlichen Mächte, wie einer sagen möchte, freveln, noch daß wir uns sinnlich an den Erdenstaub und die Gemeinheit der Bilder heften. Denn für die Behauptung, daß mit Fug und Recht die Bilder vor das Bildlose und die Gestalten vor das Gestaltlose gewoben sind, möchte einer nicht bloß die uns eigentümliche analoge erkenntnisweise als Grund anführen, welche nicht im Stande ist, zu den geistigen Betrachtungen sich unmittelbar zu erheben und vielmehr geeigneter, naturgemäßer S. 9 Emporführungsmittel bedarf, welche in den uns fassbaren Gebilden die gestaltlosen und das Natürliche übersteigenden Erkenntnisse verschleiert bieten, sondern auch diesen weiteren Grund, daß dieses Verfahren den geheimnisvollen (heiligen) Schriften am besten ziemt, daß sie nämlich in geheimen und heiligen Rätselworten verborgen werden und daß für die große Menge die geheime und heilige Wahrheit über die überweltlichen Geister unzugänglich gemacht wird. Denn nicht jeder ist heilig und nicht aller ist, wie die Schrift sagt, die Erkenntnis 1. Wenn aber jemand die unpassenden Bildzeichnungen anschuldigen wollte, indem er sagte, man müsse sich schämen, so häßliche Gestaltungen unter die gottähnlichen und heiligsten Ordnungen (des Himmels) zu mischen, so genügt für ihn die Antwort, daß die Art und Weise der (bildlichen) Offenbarungen eine doppelte ist.
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I. Cor. 8, 7: οὐκ ἐν πᾶσιν ἡ γνῶσις. D.: οὐδὲ πάντων ἡ γνῶσις. ↩
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Le livre de la hierarchie celeste
II.
Quiconque applaudit aux religieuses créations sous lesquelles on peint ces pures substances que nous n'avons ni vues, ni connues, doit se souvenir que ce grossier dessein ne ressemble pas à l'original, et que toutes les qualifications imposées aux anges ne sont, pour ainsi dire, qu'imaginaires.
D'autre part, il y en a qui veulent que la théologie, quand elle prête un corps aux choses qui n'en ont pas, respecte du moins leur noblesse naturelle, et les dépeigne sous les formes les plus pures et les plus spiritualisées en quelque sorte, et n'aille pas appliquer les plus ignobles conditions du multiple à des substances éminemment simples et spirituelles. Car ainsi, croient-ils, notre pensée apprendrait à s'élever, et de sublimes vérités ne seraient pas défigurées par d'inconvenantes comparaisons : faire autrement , c'est outrager les vertus célestes et fausser.,notre esprit fixé sur de profanes symboles. Car peut-être va-t-il imaginer que le ciel tressaille donc sous les pas des lions et des chevaux, ou retentit d'hymnes mugissantes, et qu'on y voit tout une république d'oiseaux et d'autres animaux encore et des objets purenient matériels : tous êtres plus ou moins stupides et pleins de passions diverses dont le texte sacré rappelle l'impertinente idée, en établissant une ressemblance énigmatique là où il n'y a pas de ressemblance réelle.
A cela je réponds : tout homme studieux de la vérité découvrira la sagesse des saints oracles en cette peinture des intelligences célestes, et comment il fut pourvu avec bonheur à ce que ni les vertus divines ne fussent indignement rabaissées, ni notre esprit trop ,plongé en de basses et terrestres imaginations. Au reste, si l'on revêt de corps et de formes ce qui n'a ni corps ni formes, ce n'est pas seulement parce que nous ne pouvons avoir l'intuition directe des choses spirituelles, et qu'il nous faut le secours d'un symbolisme proportionné à notre faiblesse, et dont le langage sensible nous initie aux connaissances d'un monde supérieur; c'est encore parce qu'il est bon et pieux que les divines Lettres enveloppent sous le mystère d'énigmes ineffables, et dérobent au vulgaire la mystérieuse et vénérable nature des esprits bienheureux. Car chacun n'est pas saint, et la science n'est pas pour tous, disent les Ecritures 1. Si donc quelqu'un réprouve ces emblèmes imparfaits, prétextant qu'il répugne d'exposer ainsi les beautés saintes et essentiellement pures sous de méprisables dehors, nous ferons simplement observer que cet enseignement se fait de deux manières.
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I Cor., 8 ,7. ↩