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Works Gregory of Tours (538-593) Einleitung & Vorrede in die Zehn Bücher Fränkischer Geschichte
Einleitung.

3.

Gregor war trotz seiner mangelhaften grammatischen Bildung ein für seine Zeit sehr fruchtbarer Schriftstellen Jn dem letzten Kapitel der Fränkischen Geschichte1 macht er uns selbst mit dem Umfang seiner literarischen Tätigkeit bekannt. »Jch habe, « sagt er dort, »zehn Bücher Gefchichte, sieben Bücher der Wunder und ein Buch über das Leben der Väter geschrieben, eine Abhandlung über den Psalter in Einem Buche abgefaßt, auch ein Buch über die wechselnden Zeiten des Gottesdienstes herausgegeben« Außerdem erwähnt er gelegentlich, daß er eine Einleitung zu den von Sidonius Apollinaris verfaßten Messen schrieb2 und die Legende von den Siebenfchläfern mit Beihilfe eines Syrers in das Lateinische übersetzte3. Erhalten find uns von diesen Schriften die zehn Bücher Fränkischer Gefchichte, die sieben Bücher der S. XXVII Wunder, die Schrift vom Leben der Väter, sdie Siebenschläfev legende, ein von Gregor selbst nicht erwähntes Buch über die Wunder des Apostels Andreas], das Buch von den wechfelnden Zeiten des Gottesdienftes4 und einzelne sehr dürftige Fragmente von der Abhandlung über den Psalter5. Unter den sieben Büchern der Wunder begreift Gregor die vier Bücher von den Wundern des heiligen Martinus und die drei einzelnen Bücher von den Wundern des heiligen Julianus, vom Ruhme der Märtyrer und der Bekenner. An einer anderen Stelle rechnet er ihnen als achtes Buch die Schrift vom Leben der Väter hinzu6. Seine erhaltenen Schriften zerfallen demnach wesentlich in zwei Hauptmassen, von denen die eine, aus acht Büchern bestehend, der Heiligengeschichte, die andere, die zehn Bücher Fränkischer Gefchichte, der allgemeinen Gefchichte angehört.

Gregor scheint erst als Bischof sich schriftstellerischen Arbeiten zugewandt zu haben. Die Verehrung des heiligen Martinus gab ihm die Feder in die Hand. Severus Sulpicius und der Bischof Paulinus hatten das Leben des Heiligen beschrieben, der letztere auch einige Wunder, die am Grabe desselben geschehen waren, berichtet. Seitdem waren der Wunder aber immer mehr bemerkt worden, ganz Gallien erzählte davon, ohne daß sich eine Hand gefunden hätte, sie aufzuzeichnen. Gregor, so lebhaft der Wunsch bei ihm war, die Wundertaten seines Heiligen der Nachwelt zu überliefern, ging dennoch, voll Mißtrauen gegen seine Kräfte, nur zögernd an das Werk. Erst als wiederholentlich im Traumgesichte seine Mutter ihm erschien S. XXVIII und es ihm zur heiligen Pflicht machte, den heiligen Martinus zu verherrlichen, entschloß er sich.

Der Plan zu den beiden ersten Büchern von den Wundern des heiligen Martinus ist zu derselben Zeit entstanden: das erste umfaßt die Wunder bis zu Gregors Erhebung auf den Bischofsstuhl von Tours, das zweite die späteren; jenes sollte 40, dieses 60 Kapitel umfassen. Gregor hat lange an den beiden Büchern gearbeitet; wie er selbst am Ende des zweiten Buchs sagt, acht Jahre, doch war schon im Anfange des Jahres 576 ein Teil des Werkes niedergeschrieben. Dies ergibt sich daraus, daß Fortunatus in der Zuschrift, mit welcher er sein Werk über den heiligen Martinus Gregor zuschickte, von der Arbeit desselben Kenntnis hat, Übersendung wünscht und sich erbietet, die Prosa Gregors in Verse zu bringen. Fortunatus beendete aber sein Werk vor dem Mai 576, da er den Bischof Germanus von Paris, der am 8. Mai 576 starb, als noch lebend in demselben erwähnt. Die beiden Bücher müssen demnach spätestens zwischen den Jahren 575——588 abgefaßt sein. Das dritte und vierte Buch erwuchsen allmählich, je nachdem der Stoff sich ansammelte. Das dritte wird um das Jahr 587 beendet sein. Das vierte erwähnt noch Ereignisse, die in den Winter 592 auf 598 fallen, und Gregor wurde durch den Tod überrascht, ehe er es noch zum Abschluß gebracht hatte.

Neben diesen Büchern beschäftigten Gregor zugleich andere ähnliche Arbeiten. Vor allem trieb es ihn, auch die Wunder am Grabe des heiligen Julianus, seines früheren Schutzheiligem zu beschreiben. Das diesem geweihte Buch ist tmch dem zweiten Buch über die Wunder des heiligen Martinus, das darin erwähnt wird, geschrieben. Hieran reihte sich alsbald das Buch von dem Ruhm der Märtyrer, das die Wunder des Heilands, der Apostel und der früheren Märtyrer der gallischen Kirche bekichkek Gregor wollte diese Darstellungen hiermit schließen, aber es drängte S. XXIX ihn, auch das Leben der heiligen Männer zu beschreiben, die seiner Zeit näher standen. Das Material hierzu war sehr ungleich. Jn dem Buche von dem Ruhm der Bekenner, das im Jahre 588 spätestens vollendet wurde, faßte er die Lebensbeschreibungen derjenigen Männer zusammen, über die er nur spärliche Nachrichten hatte. Wo ihm ein reichlicherer Stoff zu Gebote stand, wie bei den ihm verwandten Bischöfen oder bei Männern, die er perfönlich näher gekannt hatte, legte er die Arbeit weitläufiger an und fchloß die einzelnen Leben gleichsam als ein Ganzes ab. So entstanden allmählich 23 Lebensbeschreibungen, die er erst später in ein Buch zusammenfaßte, das er: Leben der Väter betitelte. Beide Bücher entstanden nebeneinander, doch wurde das letztere bis zu Gregors Tode fortgesetzt, es werden noch Ereignisse aus dem Ende des Jahres 592 erwähnt.

Bei einer späteren Überarbeitung dieser Schriften, die wohl erst in Gregors letztem Lebensjahre erfolgt sein kann7, ordnete er die acht Bücher Heiligengeschichte, nicht nach der Zeit ihrer Entstehung, sondern nach inneren Gründen in folgender Weise:

1) Vom Ruhm der Märtyrer.

2) Von den Wundern des heiligen Julianus.

3—6) Die vier Bücher von den Wundern des heiligen Martinus.

7) Leben der Väter.

8) Vom Ruhm der Bekennen

Da Gregor so bis an seinen Tod mit der Bearbeitung und Revidierung seiner Heiligengeschichten beschäftigt war, müssen die zehn Bücher Fränkischer Geschichte notwendig nicht nach, sondern neben jenen entstanden sein. Denn die Erzählung führt in diesen bis in das Jahr 591 und das letzte Kapitel, das als S. XXX ein etwas späterer Zusatz anzusehen ist, muß im Jahre 592 geschrieben sein, jedenfalls vor König Guntchramns Tode, der am 28. März 592 erfolgte. Es kann allein die Frage entstehen, ob das ganze Werk gleichsam in einem Zuge, in den letzten Lebensjahren Gregors oder nach und nach in einzelnen Abschnitten abgefaßt ist.

Jst das letztere bei einem Werke von so großem Umfange schon an sich wahrscheinlich, so wird diese Annahme noch durch deutliche Spuren einer solchen Entstehungsart, die wir in ihm selbst erkennen, unterstützt Jn der Einleitung zum fünften Buche sagt Gregor: »Wir sehen schon in dieser Zeit eintreten, was der Herr von dem Anfang der Trübsal vorausgesagt hat: es erhebt sich» Vater gegen Sohn, Sohn gegen Vater, Bruder gegen Bruder, Verwandte gegen Verwandte« Diese Worte bezieht er ausdrücklich auf das Merovingische Haus. Und kurz vorher8 spricht er von der erschütternden Wirkung der letzten großen Ereignisse, welche die Merovinger betroffen: »Noch jetzt staunen wir und sind voll Entsetzen, daß solche Leiden über diese Menschen kommen konnten« Die Jahre 591 und 592 boten wahrlich keine Gelegenheit zu solchen Äußerungen, wohl aber die Zeit von 575 bis 577, wo Bruderkrieg und blutige Fehde zwischen Vater und Sohn die schwersten Leiden über das Merovingische Haus brachten. Hierhin weisen auch manche Einzelheiten; so spricht z. B. Gregor B. IV. Kap. 49 von einem Wunder, das er in der Folge erzählen wolle, er kommt jedoch in diesem Werke nicht auf jenes Wunder zurück, berichtet es aber aussührlich in den Wundern des heiligen Martinus B. II. Kap. 5——-7, Also in Ein« seiner frühesten Schriften. Dies führt zu der Annahme« daß die erste Hauptmasse des Werks, etwa bis zur Mitte des fünften Buchs, schon um das Jahr 577 abgefaßt isti «— Die Geschicht« der folgenden Jahre wird verhältnismäßig kurz erzählt, dagegen S. XXXI die Ereignisse der Jahre 584 und 5859 mit ungewöhnlicher und nicht immer durch den Gegenstand gerechtfertigter Breite, während die Geschichte der folgenden Jahre wieder mehr sum« marisch zusammengefaßt ist. Man kann hieraus mit Sicherheit auf eine gleichzeitige Aufzeichnung in jenen Jahren schließen, wo die frische Macht der Tatsache noch Alles dem Schreiber wichtig darstellte, und um so mehr, als hier häufig Zeitbestimmungen gebraucht sind, die auf eine sofortige Auszeichnung hindeuten10. Bemerkenswert ist ferner, daß B. V. Kap. 88, wo Hermenegilds Schicksale im Zusammenhange, ohne chronologische Bestimmungen zu beachten, erzählt werden, seines Todes, der noch im Jahre 585 erfolgte, nicht Erwähnung geschieht. Das Kapitel scheint demnach niedergeschrieben, ehe Gregor diese Nachricht erreichte. Ferner wird B. V1. Kap. 39 des Bischofs Sulpicius als einer lebenden Person gedacht, während Gregor selbst B. X. Kap. 26 seinen Tod meldet, der im Januar 591 erfolgte. Die zweite Hauptmasse des Werks wird demnach in den Jahren 584 und 585 abgefaßt sein; sie reicht etwa bis zum 84sten Kapitel, d. i. bis gegen das Ende des achten Buchs. —Das Ende dieses Bachs, wie das neunte und zehnte, sind in den Jahren 590 und 591 entstanden. Das letzte Buch ist unvollendet und das Schlußkapitel, das, wie bereits erwähnt, Gregor später hinzufügte, ist nur lose mit dem Früheren verbunden. Gewiß hätte Gregor bei längerem Leben noch die Ereignisse bis zu König Guntchramns Tode vor demselben eingeschaltet.

Scheint hiernach deutlich, daß die Fränkische Geschichte gleichsam in drei großen Absätzen niedergeschrieben ist, die keineswegs S. XXXII mit der Einteilung der Bücher zusammenfallen, die mehr auf inneren Gründen beruht, so folgt andererseits hieraus, daß wir die ersten Bücher nicht in ihrer ersten, ursprünglichen Gestalt vor uns liegen haben. Denn Gregor führt nicht nur in diesen Büchern bereits öfters mehrere seiner Schriften an, die erst in einer späteren Zeit entstanden sind11, sondern es wird auch von Personen als Todten gesprochen, die erst später ihr Ende fanden. So von Guntchramn Boso B. V. Kap. 14, von Rauching B. V. Kap. Z, die beide erst 587 starben. Es ist dies nur aus einer späteren Überarbeitung erklärlich, die auch sonst erkennbar ist. Es findet sich nämlich in diesen ersten Büchern nicht selten ein auffallender Mangel an Übereinstimmung in den einzelnen Teilen des Werkes, wie er wohl bei einer Revision eintritt, zumal wenn sie nicht vollständig durchgeführt ist. B. IV. Kap. 16 erwähnt Gregor, er habe schon früher des Bischofs Tetricus gedacht; vergeblich sucht man vorher in der Fränkischen Geschichte nach einer auf diesen bezüglichen Stelle, doch ist im Leben der Väter Kap 7. von demselben die Rede. Es ist möglich, daß Gregor sich hierauf beziehen wollte; doch reicht in einer zweiten Stelle auch diese Erklärung nicht zu. B. V1. Kap. 36 verweist nämlich Gregor auf eine frühere Erwähnung« des Bischofs Ätherius von Lisieux, eine solche findet sich aber nirgends in seinen Werken. Hierzu kommt noch eine Anzahl von Stellen, wo die Erzählung durch eingeschobene Sätze, die den Zusammenhang stören, unterbrochen ist; wir haben auf solche Bemerkungen, die meist wohl ursprünglich Randglossen gewesen sind und vom Abschreiber öfters an falschen Stellen eingeschoben scheinen, wiederholentlich in den Noten hingewiesen12. Endlich fehlen in mehreren S. XXXIII Handschriften eine Anzahl von Kapiteln, eine Erscheinung, die sich nicht allein durch Willkür der Schreiber erklären läßt.

Die Überarbeitung die Gregor also in ähnlicher Weise mit diesem Werke, wie mit dem Büchern der Wunder vornahm, erfolgte erst in seinen letzten Lebensjahren13 und wurde, wie es scheint, nicht beendigt, sondern nur bis zum Schluß des sechsten Buches fortgesetzt Dafür spricht einmal, daß in den vier letzten Büchern nicht ein ähnlicher Mangel an Übereinstimmung bemerkbar ist, wie auch daß die Anführungen der anderen Schriften Gregors sich hier nur sehr selten finden14. Endlich scheint hieraus zu erklären, daß die ersten sechs Bücher als ein besonderes Ganzes verbreitet waren, während die letzten Bücher in der frühesten Zeit wenig oder garnicht bekannt wurden. Der Epitomator des Gregor, den man Fredegar nennt, und der Verfasser der Taten der Frankenkönige (Gesta regum Francorum) benutzten diese Bücher nicht, die auch in vielen Handschriften und darunter gerade in den älteren fehlen. Man mochte diesen noch unrevidierten Teil des Werkes absichtlich unterdrücken, sei es nach dem letzten Willen Gregors selbst, sei es nach einer Anordnung derer, die über seinen Nachlaß verfügten15.

S. XXXIV Es ist für die an sich unhaltbare Ansicht, daß das ganze Werk Gregors erst in den letzten Lebensjahren desselben entstanden sei, vornehmlich angeführt worden, daß er in seinen anderen Schriften nirgends der Fränkischen Geschichte Erwähnung tue, während er sich auf jene in dieser nicht selten berufe. Da er nun offenbar es liebt, seine eigenen Schriften zu nennen, und es in den Heiligengeschichten durchaus nicht an Gelegenheit fehlte, der Fränkischen Geschichte, wenn sie bereits existierte, zu gedenken, hielt man sich zu dem Schluß für berechtigt, diese sei durchweg die letzte Arbeit Gregors und hätte deshalb in den andren Schriften nicht zitiert werden können. Man wird diese Beweisführung schwerlich durch die Berufung auf den Zufall entkräften können. Daß Gregor in den Heiligengeschichten die S. XXXV Fränkische Geschichte nicht erwähnte, scheint mir dagegen in der Natur dieses Werkes selbst seinen Grund zu haben. Es war, wie dies Gregor selbst sagt, zur Belehrung der Nachkommen bestimmt. Gewiß zeugte es von großem Mut, ein solches Werk zu einer Zeit, wo ein großer Teil der handelnden Personen noch lebte und in der Macht stand, zu unternehmen. Diesen Mut besaß Gregor, aber ob er verwegen genug war, diese Geschichtsbücher auch sofort in die weite Welt zu senden und unter die Augen der Könige zu bringen, läßt sich billig bezweifeln, wenn wir die Verhältnisse erwägen, in denen er lebte und schrieb. Wollte er aber über diese seine Arbeit ein Geheimnis obwalten lassen, so durfte er natürlich ihrer in seinen Heiligengeschichten nicht erwähnen, deren Zweck religiöse Erbauung war und die gewiß sofort nach ihrer Entstehung Verbreitung fanden.


  1. Die Echtheit dieses Kapitels ist, wie ich glaube, mit Unrecht angefochten worden. Das weitere hierüber im Anhange (Bd. III)- ↩

  2. B. 1I. Kurz. 22. ↩

  3. Vom Ruhm der Märtyrer Kind. 94. ↩

  4. Ver vollständige Titel des Buches ist: De cursu stellarum rat-je qualjter ad okücjum Implendum debeat 0bservari. ↩

  5. lNicht mit voller Sicherheit lassen fiel) Gregor die Miracula Thoxnae zuschreiben, die Bonnet, Supplementum oodicis apockyphi I (188:«;) 96-——13:3, heraus· gegeben hat.] ↩

  6. Vom Ruhm der Bekennen Vorrede. ↩

  7. Daß VUMUTZ UOch Manche Zusätze in früheren Schriften gemacht sind, zeigt z« V— Korb. 82 in dem Buche vom Ruhm der Märtyrer. Dieses Kapitel kann nicht vor 590 geschrieben fein. ↩

  8. B. IV. Kap. 48. ↩

  9. Die des Jahres 584 vom B. VI. Kap. 33 bis B. VlL Kap. 233 die. des folgenden Jahres von B. V11. Kap. 24 bis B. Vlll Kap. 37. ↩

  10. «Praesonti anno V1I. Kap. 23. Hoo anno B. VIIL Kam. 22. II. 24. Irloo tempore B. VIIL Kap. 22. 32. ln his diobus B. VlIL Katz. 22. 28. Es. IUPST VIII« Kaps 34Gewöhnlich sagt Gregor sonst oo arme, nur am Ende e« Werks« kehrt 1100 811110 fv häufig wieder. B. X. Kap. 23. 29. so. ↩

  11. Z. B. das Buch vom Ruhm der Bekenner, das dritte Buch von den Wundern des heiligen Martinus und die einzelnen Lebensbeschreibungen aus dem Leben der Vater. ↩

  12. Vgl. unten. [Die meisten dieser Hinweise sind in der vorliegenden Neubearbeitung beseitigt, da die Vermutung Giesebrechts nicht immer stchet zUtkafsJ ↩

  13. Doch wohl nicht später als 590; denn sonst ist schwer erklärlich, daß B. VI. Kap. 39 der Bischof Sulpicius von Bourges ausdrücklich als lebend erwähnt wird, der 591 starb. ↩

  14. Dreimal wird das Buch vom Ruhm der Bekenner erwähnt, [einmal das vom Ruhm der Märtyrer] B. VI1l. Kap. 2, Buch IX. Kap. 2 und 15, B. X. Kap. 24. Anders? AUfÜhkUUgCU finden sich nicht, und aus jenen ist wenig zuschließen, da Gregor das erwähnte Buch gewiß schon im Jahre 585 unter Händen, wenn nicht sogar oollendet hatte. ↩

  15. Wttsäch im Jahre 1851 als Resultat meiner Untersuchungen über die Entfxehuvgsgesnchichte der Werke Gregors niederschrieb, ist hier unverändert wiederholt. Ls sind spater die hier einschlagenden Fragen weiter verhandelt worden, namentlich VVU Köpke (Kleine Schriften S. 307—-311 und Monod lkjtudes eritjques sur les sources de Phistojre Merovingienne p. 39—49). Beide nehmen, wie ich. die gleichJEIULZE VEUVVMUUS DE! Fränkischen Geschichte neben den acht Büchern HeiligenSxschlchte tm, und setzen die Abfassung jener in die Zeit von 575--—591; sie erkennen enso eine spätere Reduktion der ersten sechs Bücher der Frankengeschichte an, bei Geschichtschreibey Bd. 8. Gregor von Tours. I, 4. Aufl. 3 welcher diese verschiedene Zusätze erhielten. Dagegen halten beide bei der allmählichen Entstehung des Werkes doch die vorliegende Einteilung der Bücher fest und suchen die Zeit zu ermitteln, in welcher diese entstanden sind. Sie gelangen indessen nicht zu übereinstimmenden Resultaten« Nach Köpke waren die vier ersten Bücher 575 geschrieben, B. V., VI. und V1I. bald nacheinander 584 und 585, B. VII1. 589, B. 1X. 590, B. X. 591; nach Monod entstanden die vier ersten Bücher gegen 576, B. V. und VI. in den darauffolgenden Jahren, wurden jedoch erst zwischen 587 und 589 redigiert, B. V11.—-—X. sollen nach und nach von 585-—591 niedergeschrieben und eine Revision des ganzen Werkes 590 und 591 vorgenommen sein. Mir scheinen weder durch Köpkes noch durch Monods Bestimmungen alle Schwierigkeiten gelöst zu fein, und ich habe mich deshalb nicht entschließen können, meine Ansicht aufzugeben. [Neuerdings haben Arndt und Krusch in ihrer Ausgabe (vgl. unten) 14—17, 451—-456 und Bonnet, Le Latin de. Gkrågoire de Tours 11—15 die Frage noch einmal geprüft. Sie stimmen im großen und ganzen mit Monods Resultaten überein; zu ihren Gunsten sind jetzt Giesebrechts Ansätze allgemein aufgegeben. Auch die Anficht, daß die Handschriftem die nur die ersten sechs Bücher und auch diese nur in verkürztem Zustande enthalten, einer Revision entstammen, die Gregor an seinem Werke vorgenommen habe, läßt sich nicht halten, man müßte denn annehmen, daß Gregor bei dieser »Revision« den Zusammenhang durch Einschiebsel unterbrochen und dafür zahlreiche, zum Verständnis der Erzählung notwendige Kapitel gefkkkchkn habe« Auch führt Giesebrecht Monod zu Unrecht für sich an; was dieser meint, ist Uns?fähr das Gegenteil von seiner Ansicht: Monod hält die kürzere Rezensiov Ukchk fUk die Frucht einer Überarbeitung, sondern für einen Entwurf, den Gregor später ausfüat und um die Biichek 7—-10 erweitert. Deß diesejAuschauung nichthktltbetssfi hat Arndt a. a. O. S. 18 f. gezeigt. — Die kürzere REZEUTWU kst Ukchk Um? Arbeit Gregors, sondern eines jüngeren Benutzers, und hat mit der Entstehungsgeschkchks des Werkes nichts zu tun.] ↩

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