3. Die Echtheit des Buches
Was die Echtheit der Dialoge betrifft, so können sie keinem anderen Autor als Papst Gregor I. zugeschrieben werden. Wie der Brief an Bischof Maximian spricht für die Urheberschaft Gregors auch der Umstand, daß mehrere Erzählungen sowohl in den Dialogen als auch in den Evangelien-Homilien vorkommen und daß Gregor in den Dialogen darauf hinweist. Literarisch wird die Autorschaft Gregors I. zuerst von Paterius, einem Vertrauten und Jünger Gregors, bezeugt. Er gab einen Auszug aus Gregors Schriften heraus und nahm darin mehr als zwanzig Stellen aus den Dialogen fast wörtlich auf. Taius von Saragossa, um 650, Ildefons von Toledo, gest. 667, Beda Venerabilis, Paulus Diakonus, Johannes Diakonus und das ganze Mittelalter kennen nur Gregor I. als Verfasser. Auch der Lehrinhalt der Dialoge stimmt mit dem der übrigen Schriften Gregors überein. Siehe dazu Näheres bei Migne P. L. LXXVII, 135. Auch der Stil ist gregorianisch, besonders in längeren Lehrabschnitten. Mitunter, besonders in den Erzählungen und kurzen Gesprächen nähert sich die Sprache mehr als sonst dem Vulgärlatein, eben weil Ereignisse aus dem Volke und von Leuten aus dem Volke S. 14 erzählt werden. Man kann daraus erkennen, wie nahe Gregor dem Volke stand.
