• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Augustine of Hippo (354-430) Ausgewählte Briefe (Erster Teil) (BKV)
Erstes Buch. *Briefe von Augustins Bekeh­rung (386) bis zu seiner Erhebung zum Bischof von Hippo (395).*
I. (Nr. 3.) An Nebridius

4.

Woraus bestehen wir? Aus Leib und Seele. Was von diesen ist das Bessere? Offenbar die Seele. Was lobt man am Leibe? Nichts anderes, soweit ich sehe, als seine Schönheit. Worin besteht die Schönheit des Körpers? In dem Ebenmaß seiner Teile, verbunden mit einer gewissen Anmut der Farbe. Wo ist nun diese Schönheit größer, dort wo sie wahr oder wo sie falsch ist? Wer könnte auch nur zweifeln, daß sie dort größer ist, wo sie wahr ist? Wo ist sie nun wahr? Natürlich an der Seele. Die Seele ist also mehr zu lieben als der Körper. Aber in welchem Teile der Seele befindet sich diese Wahrheit? Im Geiste und in der Erkenntnis. Was arbeitet dieser entgegen? Die Sinnlichkeit. Also muß man der Sinnlichkeit aus aller Kraft Widerstand leisten? Offenbar. Wenn aber der Reiz, den die sinnlichen Dinge ausüben, übermächtig wird? Dann muß man dafür sorgen, daß sie ihn verlieren. Wie geschieht dies? Dadurch, daß man sich dauernd von ihnen fernhält und nach Höherem strebt. Wenn aber die Seele stirbt? Dann stirbt also auch die Wahrheit, oder aber die Erkenntnis ist nicht die Wahrheit, oder (drittens) die Erkenntnis ist nicht in der Seele, oder (viertens) es kann etwas sterben, worin sich etwas Unsterbliches befindet. Daß aber diese Möglichkeiten ausgeschlossen sind, das enthalten schon meine „Alleingespräche“, und davon sind wir hinreichend überzeugt. Allein eine gewisse Angewöhnung an böse Dinge verursacht uns Schrecken und Schwanken. Schließlich wenn auch der Geist, was nach meiner Meinung unmöglich ist, stürbe, so habe ich doch in dieser Einsamkeit genügend erkannt, daß das glückselige Leben nicht in der Freude an sinnlichen Dingen besteht. Aus solchen und ähnlichen Erwägungen vielleicht erscheine ich meinem Nebridius wenn auch nicht glückselig, so doch wenigstens gewissermaßen glückselig. Möchte ich doch auch mir so vorkommen! Was verliere ich dabei, und warum sollte ich die gute Meinung nicht aufkommen lassen? So sprach ich zu mir, S. 6darauf verrichtete ich nach meiner Gewohnheit mein Gebet und schlief dann ein.

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Translations of this Work
Ausgewählte Briefe (Erster Teil) (BKV)
Commentaries for this Work
Vorrede

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2023 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy