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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Cyprian of Carthage (200-258) An Donatus (BKV)
Hauptteil I

Kap. 4. Mit Begeisterung schildert er die wunderbaren Wirkungen der göttlichen Gnade, die mit der Taufe auf den Christen überströmt.

So dachte ich oft bei mir. Denn auch ich war durch ziemlich viele Irrtümer in meinem früheren Leben in Banden gehalten und hätte nicht geglaubt, daß ich davon loskommen könnte. So völlig war ich den mir anhaftenden Lastern ergeben, und in der Verzweiflung an einer Besserung hielt ich es mit meinen Übeln wie mit unbedingt zugehörigen Hausgenossen, Nachdem aber mit Hilfe des lebenspendenden Wassers der Taufe der Schmutz der früheren Jahre abgewaschen war und sich in die nun entsühnte und reine Brust von oben her das Licht ergossen hatte, nachdem ich den himmlischen Geist eingesogen hatte und durch die zweite Geburt in einen neuen Menschen umgewandelt war, da wurde mir plötzlich auf ganz wunderbare Weise das Zweifelhafte zur Gewißheit, das Verschlossene lag offen, das Dunkel lichtete sich, als leicht S. 43 stellte sich dar, was früher schwierig erschien, und ausführbar wurde das, was zuvor als unmöglich galt. So konnte man erkennen, daß das irdisch gewesen, was ehedem im Fleische geboren war und im Dienste der Sünde lebte, und daß Gottes Eigentum geworden war, was nunmehr der Heilige Geist belebte. Du weißt es ja und erkennst es so gut wie ich, was dieser Tod der Sünden, was dieses Leben der Tugenden uns genommen oder gebracht hat. Du weißt es selbst, und ich will mich nicht rühmen. Prahlerei zum eigenen Lob ruft nur Haß hervor1 , obwohl all das nicht Prahlerei, sondern nur Dankbarkeit sein kann, was man nicht dem Verdienste des Menschen zuschreibt, sondern als Geschenk der göttlichen Gnade preist, so daß das jetzige Nichtmehrsündigen sich als Wirkung des Glaubens eingestellt hat, die früheren Sünden aber auf menschlichen Irrtum zurückzuführen waren. Von Gott, sage ich, von Gott stammt alles, was wir vermögen. Durch ihn leben wir, ihm verdanken wir unsere Stärke; durch ihn haben wir die lebendige Kraft empfangen und erhalten, so daß wir schon im voraus die Zeichen der Zukunft erkennen, so lange wir noch hier auf Erden weilen. Lassen wir nur die Furcht die Wächterin der Unschuld sein, damit der Herr, der mit dem unmerklichen Nahen der göttlichen Gnade sich voll Güte in unsere Herzen ergossen hat, in der Wohnung des wohlgefälligen Herzens durch gerechte Barmherzigkeit als Gast festgehalten wird und damit nicht die gewonnene Sicherheit uns sorglos macht und der alte Feind von neuem sich einschleicht!


  1. Fast wörtliches Zitat aus Quintilian [heidnischer Rhetor zur Zeit Domitians], Inst. or. XI, 1: „Jede Prahlerei ist verwerflich .. und erweckt bei den Hörern nicht nur Ekel, sondern meist sogar Haß.“ ↩

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An Donatus (BKV)

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