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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Cyprian of Carthage (200-258) An Donatus (BKV)
Hauptteil I

Kap. 5. In dieser Gnade erstarkt der Bekehrte mit dem Zunehmen des Glaubens immer mehr, so daß er sogar über die bösen Geister Gewalt bekommt.

Wenn du aber den Weg der Unschuld, wenn du den Weg der Gerechtigkeit sicheren und festen Schrittes einhältst, wenn du mit allen Kräften und von ganzem Herzen Gott anhängst und nur das bist, was du zu sein angefangen hast, dann wird dir ebensoviel an selbständiger Macht zuteil, als sich die Geistesgnade S. 44 mehrt. Denn bei der Gnade, die wir von Gott empfangen, gibt es nicht, wie das bei irdischen Wohltaten gewöhnlich der Fall ist, irgendein Maß oder eine Beschränkung. Der reichlich strömende Geist wird durch keine Grenzen eingeengt und durch keine hemmenden Schranken auf ein bestimmtes räumliches Gebiet eingedämmt. Er fließt beständig, er strömt in üppiger Fülle: nur muß unser Herz dürsten und offen stehen. So viel wir an empfänglichem Glauben dorthin1 mitbringen, so viel schöpfen wir an überquellender Gnade. Von dort wird uns sodann die Gabe und die Macht verliehen, durch strenge Keuschheit, durch unbefleckten Sinn und lautere Rede zur Heilung der Leidenden die tödliche Wirkung des Giftes aufzuheben, die Seelen der Verrückten durch Wiederherstellung der Gesundheit von ihrer Befleckung zu reinigen, den Feindseligen Frieden, den Stürmischen Ruhe, den Trotzigen Sanftmut zu gebieten, die unreinen und unsteten Geister2 , die in die Menschen gefahren sind, um von ihnen Besitz zu ergreifen, durch laute Drohungen zum Bekenntnis zu zwingen, sie mit harten Streichen zum Weichen zu bringen und sie trotz ihres Widerstrebens, Heulens und Seufzens mit immer größerer Qual und Pein auf die Folter zu spannen, sie mit Geißeln zu peitschen und mit Feuer zu sengen. Der Kampf spielt sich da ab, ohne daß man es sieht: die Streiche sind unsichtbar, die Pein aber tritt offen zutage. So übt, weil wir zu sein bereits angefangen haben, der empfangene Geist seine Macht aus; weil wir aber Leib und Glieder noch nicht abgelegt haben, so ist unser noch fleischlicher Blick durch die Wolke der Welt getrübt. Welch gewaltige Macht des Geistes, welche Kraft ist das, nicht nur selbst den verderblichen Berührungen der Welt entrückt zu sein, so daß man, entsühnt und gereinigt, durch keine Befleckung des anstürmenden Feindes mehr gefährdet ist, sondern an Kräften noch zu wachsen und zu gewinnen, S. 45 so daß man über das ganze Heer des wütenden Widersachers mit Herrschergewalt gebietet!


  1. D. i. zur Taufe. ↩

  2. Vergleiche hierzu Cyprians Schrift 'Ad Demetranum' Kap. 15, wo die Austreibung der bösen Geister aus den Besessenen ähnlich dargestellt wird. ↩

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Ad Donatum Compare
An Donatus (BKV)

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