Kap. 5. Denn die Verfolgung ist nichts anderes als eine von Gott gesandte Heimsuchung zur Prüfung unseres Glaubens.
Und dennoch, geliebteste Brüder, muß man der Wahrheit die Ehre geben, und das düstere Dunkel der feindseligen Verfolgung darf Herz und Sinn nicht so mit Blindheit geschlagen haben, daß gar kein helles Licht mehr übrig geblieben wäre, um die göttlichen Vorschriften überblicken zu können. Erkennt man die Ursache des Unheils, so läßt sich auch ein Heilmittel für die Wunde finden. Der Herr wollte seine Familie prüfen, und weil die uns von Gott überlieferte Lehre durch S. 96 den langen Frieden1 gelitten hatte, so hat das himmlische Strafgericht den gesunkenen und, fast hätte ich gesagt, schlafenden Glauben wieder aufgerichtet; und obwohl wir durch unsere Sünden mehr verdienten, hat der Herr in seiner großen Milde alles so gnädig gefügt, daß alles Geschehene eher einer Prüfung glich als einer Verfolgung.
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Die Christen waren fast vierzig Jahre lang unbehelligt geblieben. ↩
