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Der Aufgang des Sternes aber, welcher zuerst von den Weisen bemerkt wurde, zeigt an, daß bald die Heiden an Christus glauben, und daß Menschen, deren Glauben weit von der Kenntniß der göttlichen Wahrheit entfernt war, das Licht, welches sogleich bei seinem Aufgange leuchtete, erkennen würden. Ferner drückte die Darbringung der Geschenke die Erkenntniß der ganzen Wesenheit in ihm aus; da er durch das Gold als König, durch den Weihrauch als Gott, durch die Myrrhe als Menschen anerkannt wurde,1 S. 56 Und sonach ist durch ihre Verehrung die Erkenntniß des ganzen Geheimnisses vollkommen dargestellt; im Menschen das des Todes, in Gott das der Auferstehung, im Könige das des Gerichtes. Dadurch aber, daß sie abgehalten werden, den nämlichen Weg zurückzugehen, und zum Herodes nach Judäa zurückzukehren, wird angedeutet, daß es uns nicht gestattet sey, Kenntniß und Weisheit von Judäa zu holen, sondern daß wir auf Christus alles Heil und alle Hoffnung setzen, und von dem Wege des vorigen Lebens, ablassen sollten.
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Ottfried. Evang. I. Buch, Hauptst. 18. Vers 1 —12 schreibt: „Ih sagen thir, thaz in wara Sie mohtun bringan mera: Thiz was sus gibari Theiz geistlichaz wari. Kundtun sie uns thanne So wir firnemen alle: Gilouba in Girithi In theru wunderlichun gifti, Thaz er urmari Uns ewarto wari Auh kuning in Giburti, Jo b’unsih dot wurti. (Ich sage dir, daß sie in Wahrheit mehr bringen konnten: Dies war so gegeben, daß es geistig wäre. Sie thun uns dadurch kund, Was wir alle verstehen: Glaube (dieses) richtig durch diese wundervollen Geschenke, daß er uns der höchste Priester sey (durch den Weihrauch) Und König von Geburt (durch das Gold) und für uns sterben würde (durch die Myrrhe.) Der heil. Hieronymus sagt hier: Sehr schön faßt der Presbyter Juvenkus die Geheimnisse der Geschenke in Einem Verse: „Thus, Aurum, Myrrham, Regique, Hominique, Deoque, Dona ferunt.“ ↩
