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Works Jerome (347-420) Vita Hilarii

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Leben des hl. Einsiedlers Hilarion (BKV)

3.

Als er damals den berühmten Namen des Antonius hörte, der allen Stämmen Ägyptens bekannt war, wollte er diesen Mann gerne sehen und machte sich auf den Weg zur Wüste. Kaum hatte er Antonius getroffen, da nahm auch er das Mönchsgewand und verbrachte ungefähr zwei Monate bei ihm, um sich in dessen Lebensweise und sittlichen Ernst zu vertiefen. Er beobachtete, wie oft sich Antonius dem Gebete widmete, wie dienstfertig er war, wenn er Brüder aufnahm, wie Strenge, sobald er tadeln mußte, und Eifer, wo es zu ermuntern galt, sich paarten, wie keine Krankheit ihn bewegen konnte, von dem geringen Maß an Speise und der einfachen Kost abzugehen. Unterdessen wurde ihm der häufige Besuch der Leute, welche ihn in ihren mannigfachen Leiden oder wegen dämonischer Angriffe überliefen, zu lästig. Auch hielt er es nicht für angebracht, daß man die Stadtleute in der Wüste dulde. Er glaubte erst so anfangen zu müssen, wie Antonius angefangen S. 36 hatte. Dieser war jetzt ein starker Held und gleichsam im Besitz der Siegespalme, während er den Kampf noch nicht einmal begonnen hatte. Er kehrte daher mit einigen Mönchen in die Heimat zurück, und weil die Eltern bereits verstorben waren, schenkte er sein Vermögen zum Teil seinen Brüdern, zum Teil den Armen. Für sich behielt er gar nichts; denn er fürchtete jenes abschreckende Beispiel und Strafgericht, wie es die Apostelgeschichte von Ananias und Saphira erzählt1. Vor allem aber dachte er an das Wort des Herrn: „Wer nicht allem entsagt, was er besitzt, der kann nicht mein Schüler sein"2. Hilarion zählte damals fünfzehn Jahre. Mittellos, aber gestärkt in Christo zog er dann in die Einöde, welche am siebenten Meilenstein von Majuma3, Gazas Hafenplatz, aus längs des Meeres sich ausdehnt und zwar, wenn man nach Ägypten zugeht, auf der linken Seite4. Obwohl die Gegend als Mordstätte berüchtigt war und seine Verwandten und Freunde ihn auf die große Gefahr aufmerksam machten, verachtete er dennoch den Tod, um dem Tode zu entfliehen5.


  1. Apg. 5, 1ff. ↩

  2. Luk. 14, 33. ↩

  3. Hafenstadt von Gaza, später nach Constantin, der es zur Stadt erhob, Constantia genannt, vgl. Sozom. h. e. V, 3; heute El-mine oder Maimas. ↩

  4. Zur näheren Lokalisierung der Einöde des hl. Hilarion vgl. Schiwietz II, 106 f. ↩

  5. Gegensatz zwischen dem Tode des Körpers und dem der Seele. ↩

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Vita S. Hilarionis

3.

Audiens autem tunc celebre nomen Antonii, quod per omnes Aegypti populos ferebatur, incensus visendi eius studio, perrexit ad eremum. Et statim ut eum vidit, mutato pristino habitu, duobus [Ms. tribus] fere mensibus iuxta eum mansit, contemplans ordinem vitae eius morumque gravitatem. Quam creber in oratione, quam humilis in suscipiendis fratribus, severus in corripiendis, alacer in exhortandis esset: et ut continentiam, cibique eius [0030B] asperitatem nulla umquam infirmitas frangeret. Porro frequentiam eorum, qui ad eum ob varias passiones aut impetus daemonum concurrebant, ultra non ferens: nec congruum esse ducens, pati in eremo populos civitatum: sicque sibi magis incipiendum esse, ut coepisset Antonius; illum quasi virum fortem victoriae praemia accipere: se necdum militare coepisse; reversus est cum quibusdam Monachis ad patriam: et parentibus iam defunctis, partem substantiae fratribus, partem pauperibus largitus est, nihil sibi omnino reservans, et timens illud de Actibus Apostolorum, Ananiae et Sapphirae vel exemplum, vel supplicium; maximeque Domini memor, dicentis: Qui non renuntiaverit omnibus quae habet, non potest meus esse discipulus (Luc. XIV, 33). Erat [0030C] autem tunc annorum quindecim. Sic nudus, et armatus in Christo, solitudinem, quae in septimo milliario a Maioma Gazae emporio per littus euntibus Aegyptum, ad laevam flectitur, ingressus est. Cumque essent cruenta latrociniis loca, et propinqui amicique eius imminens periculum denuntiarent, contempsit mortem, ut mortem evaderet.

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