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Works Jerome (347-420) Zur Erinnerung an die Witwe Marcella. An die Jungfrau Principia. (Epistula 127) (BKV)

6.

Sehr viele Jahre ihres Lebens brachte Marcella in der Weise zu, daß sie sich bereits für alt hielt, ehe sie sich ihrer Jugend recht bewußt geworden war; denn ihr gefiel das Wort Platos, daß die Philosophie eine Betrachtung des Todes sei1 . Deshalb sagt auch unser Apostel: „Täglich sterbe ich um eures Heiles willen“2 , und der Herr spricht, wie alte Bibelhandschriften verzeichnen: „Wenn einer nicht täglich sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, dann kann er nicht mein S. 187Jünger sein“3 . Viel früher spricht der Heilige Geist durch den Propheten: „Deinetwegen töten wir uns den ganzen Tag ab und werden für Schlachtschafe gehalten“4 Und viele Jahrhunderte später heißt es: „Denke immer an den Tag des Todes, und du wirst niemals sündigen“5 . Auch der beredte Satiriker gibt den Rat „Denke des Todes, es entflieht die Zeit; was ich plaudr'e, dahin ist's“6 . In dieser Weise also brachte sie, wie ich eingangs des Abschnittes gesagt habe, ihre Tage zu und lebte, als ob sie ständig glaubte, sterben zu müssen. In ihrer Kleidung trug sie sich so, daß sie, eingedenk des Grabes, ihre Person als eine vernünftige, lebende, Gott wohlgefällige Opfergabe darbrachte7 .


  1. Plato, Phädon 12; Cicero, Tusc. disp. I, 30, 74. ↩

  2. 1 Kor. 15, 31. ↩

  3. Luk. 14, 27. „Täglich“ stammt aus Luk. 9, 23. ↩

  4. Ps. 43, 22. ↩

  5. Eccli. 7, 40. ↩

  6. Persius, Sat. V, 152. ↩

  7. Rö. 12, 1. ↩

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Zur Erinnerung an die Witwe Marcella. An die Jungfrau Principia. (Epistula 127) (BKV)

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