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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Philo of Alexandria (-20-50) De vita Mosis Über das Leben Mosis
Erstes Buch

4.

So schieden sie, ob der Ungewissheit über die Zukunft von tiefem Jammer erfasst; aber die Schwester des ausgesetzten Kindes, noch eine Jungfrau, wartete mit schwesterlichem Gefühl in geringer Entfernung den Ausgang der Sache ab. Dies alles scheint mir gemäss dem Willen Gottes in seiner Fürsorge für den Knaben geschehen zu sein. Der König des Landes hatte eine einzige Tochter, die er sehr liebte. Diese, so erzählt man, obwohl seit langer Zeit verheiratet, war kinderlos (Die Unfruchtbarkeit der Königstochter erwähnen auch Artapan (Freudenthal S. 232 Z. 31) — sie heisst bei ihm Merris — und Josephus (Alt. II § 232), bei dem sie Thermuthis heisst. Der Midrasch Schemot Rabba c. 1 zu Mos. 2,10 nennt sie Bathia. Dass sie die einzige Tochter Pharaos war, ist Zusatz Philos.), aber natürlich von dem Wunsche nach Kindern und besonders nach einem männlichen Spross erfüllt, der das glückliche Erbe der Herrschaft ihres Vaters übernehmen könnte, das in Ermangelung eines Tochtersohnes in fremde Hand überzugehen drohte. Schon immer tief betrübt und in grossem Jammer, sei sie besonders an jenem Tage unter dem Druck der Sorgen ganz verzweifelt gewesen und, während sie sonst gewohnt war zu Hause zu bleiben und nicht einmal vor die Tür zu gehen, sei sie mit ihren Dienerinnen an den Fluss geeilt, wo der Knabe ausgesetzt war. Hier im Begriff dem Bade und Waschungen sich hinzugeben, habe sie an der dichtesten Stelle des Schilfes ihn erblickt und befohlen, ihn zu ihr zu bringen. Von Kopf bis Fuss ihn betrachtend, habe sie an seiner wohlgebildeten und schönen Gestalt Gefallen gefunden und sei von Mitleid mit dem Kinde ergriffen worden, als sie es so in Tränen sah; denn schon sei in ihre Seele ein mütterliches Gefühl wie gegen ein eigenes Kind eingezogen. Da sie sich sagte, es sei das Kind von Hebräern, die des Königs Befehl fürchteten, sei sie mit sich zu Rate gegangen, wie sie es aufziehen könnte; denn es sofort in das Königsschloss zu bringen, habe sie für gefährlich gehalten. Während sie noch hin und her überlegte, sei die Schwester des Kindes, die wie von einer Warte aus ihre Unschlüssigkeit erraten, herbeigeeilt und habe sie gefragt, ob sie wohl wünsche, dass dies Kind von einer Hebräerin genährt werde, die vor nicht langer Zeit geboren habe. Als sie diese Frage bejahte, habe jene ihre eigene und des Kindes Mutter wie eine Fremde herbeigeholt, und diese habe mit grosser Bereitwilligkeit gern das Versprechen gegeben, Ammendienst zu leisten, angeblich für Lohn, dank der Fürsorge Gottes, die dem Kinde seine erste Nahrung durch die leibliche Mutter gewährte. Darauf gibt sie ihm den der Sachlage entsprechenden Namen Moyses, weil sie ihn aus dem Wasser gezogen hatte; das Wasser nämlich nennen die Ägypter Moy (Josephus Alt. II § 228 gibt dazu noch eine Deutung der Endsilbe (shj — gerettet); c. Αρ. I § 286 erklärt er das Wort ebenso wie Philo.).

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Einleitung und Inhalt: Über das Leben Mosis

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