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Works Syrian poets Einleitung über Leben und Schriften Jakobs von Sarug

6.

Im Jahre 519, welches sein siebenundsechzigstes Lebensjahr war, wurde unser Jakob zum Bischof von Batnä geweiht. Diese zehn römische Meilen von Edessa entfernte Stadt wird seit den Zeiten der Mohammedanerherrschaft auch Sarug genannt; früher jedoch bezeichnete, wie aus mehreren vorher angeführten Stellen hervorgeht, der letztere Name nicht die Stadt Batnä, sondern den ganzen Landstrich, zu welchem nicht nur Batnä gehörte, sondern auch Haura, wo Jakob Chorepiskopus war, und wahrscheinlich auch sein Geburtsort Kurtam. Bei den älteren syrischen Schriftstellern S. 261 heißt darum unser Dichter gewöhnlich Mar Jahob von Batnä in Sarug. Nach einer zwei und einhalbjährigen bischöflichen Amtsführung starb er am 29. November 521 und wurde feierlich in Batnä begraben. Dionysius von Telmahar, der auch seinen Nachfolger, einen gewissen Moses nennt, gibt richtig das Todesjahr 521 an; die römische Biographie hat zwar 520, es ist dies aber ein bloßer Schreibfehler, wie sich daraus ergibt, daß sie die Dauer seines Episkopates ausdrücklich auf dritthalb Jahre ansetzt.

Was den Standpunkt unseres Dichters in den damaligen christologischen Streitigkeiten anlangt, so ist diese Frage lang und eingehend erörtert worden, ist aber seit Veröffentlichung seiner Korrespondenz mit den Mönchen des Klosters des Mar Bassus bei Apamea1 wohl endgültig dahin zu entscheiden, daß Jakob von Sarug Monophysit war und dies auch bis zum Ende seines Lebens blieb. Aus diesen Briefen ergibt sich klar und deutlich, daß er bereits seit seiner Jugend der Lehre von zwei Naturen in Christus, die in Edessa vorgetragen wurde, feindlich gegenüberstand, daß er sich später zwar dem Henotikon des Kaisers Zeno fügte, dann aber ein überzeugter Monophysit wurde. Jakob war auch unter der Zahl jener Bischöfe, die den Jakob von Telia, einen glühenden Eiferer für die Lehre von einer Natur in Christus, zum Bischof konsekrierten2. Aber im Gegensatz zu seinem Freunde und Mitschüler Philoxenus ließ sich unser Dichter nicht in die Glaubenskontroverse ein, sondern lebte in Ruhe und Frieden bis zu seinem Tode. Darum leiden auch seine Homilien verhältnismäßig wenig unter dem Einfluß der Heterodoxie, mit geringen Ausnahmen, wozu namentlich die gegen das Chalcedonense gerichteten gehören. Und eben aus dem gleichen Grunde war es auch möglich, daß er vielfach für die Orthodoxie in Anspruch genommen werden konnte — die soeben genannten Homilien S. 262 wurden dann für unterschoben angesehen —, bis die Veröffentlichung oben genannter Korrespondenz jeglichen Zweifel in dieser Hinsicht behob.


  1. Mit einer französischen Uebersetzung herausgegeben von P. Martin, ZDMG XXX S. 217 ff. ↩

  2. Vergl. Kleyn, Het Leven van Joh. van Tella. Leide 1882. S. VII und 31; Zingerle, Zeitschr. f. kath. Theol. XI S. 92 ff.; Guidi, La lettera di Simeone vescovo di Beth-Arscham, Vorrede. ↩

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Ausgewählte Gedichte des Jakob v. Batnä in Sarug (BKV)
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Einleitung über Leben und Schriften Jakobs von Sarug

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