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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In epistulam ad Galatas commentarius Vorbemerkungen zum Kommentar des Galaterbriefes
II.

1.

Die Homilien des hl. Johannes Chrysostomus zum Brief an die Epheser sind von jeher als echt anerkannt worden. Inhalt und Form der Reden bestätigen dies. Sie tragen alle charakteristischen Merkmale des großen Kirchenlehrers an sich. — Gehalten wurden die Homilien in Antiochia während der Zeit, da Chrysostomus als Priester und Prediger hier tätig war. In der achten Homilie sagt er von sich: „Wäre ich frei von kirchlichen Sorgen und hätte ich einen rüstigen Körper…“ Letztere Worte spielen auf sein strenges Einsiedlerleben bei Antiochia an, wo er durch übermäßiges Fasten, Nachtwachen und den Mangel an Schutz gegen Frost und Kälte seine Gesundheit vollständig untergrub. Auch das Lob der Mönche im Gebirge, die „Haus und Hof, Weib und Kind, Rang und Würden verlassen, sich aus der Welt verbannen, in Sack gekleidet, mit Asche bestreut, mit Halsringen beschwert sich in enge Zellen einschließen und, damit noch nicht zufrieden, sich durch fortdauerndes Fasten und Kasteien peinigen“ (13. Hom.), die aber dafür wie der bewunderungswürdige Julian im Besitze der echten Philosophie sind und deshalb mehr angestaunt und gepriesen werden als die berühmtesten Sophisten und Rhetoren (21. Hom.), ist von dem Hei- S. 10 ligen offenbar unter dem noch frischen Eindruck seines eigenen aszetischen Lebens geschrieben, wenigstens zu einer Zeit, da er das Mönchtum in seiner Entartung in Konstantinopel und der Umgebung dieser Stadt noch nicht kennengelernt hatte. Entscheidend aber für die Frage nach Abfassungsort und -zeit unseres Buches ist die elfte Homilie. Hier wendet sich Chrysostomus in schärfster Weise gegen jene, welche „den Leib Christi töten und gliedweise zerstückeln“, im kirchlichen Leibe „Spaltung veranlassen“, „die rechtmäßige Wahl der Vorsteher hintertreiben und unmöglich machen“, biblisch gesprochen „Ehebruch“ treiben. Zugleich geißelt er die „gedankenlose Gutmütigkeit“ bzw. gutmütige Gedankenlosigkeit der großen Menge, „die sich ohne Unterschied solchen anschließt, welche eine Spaltung in der Kirche hervorrufen“, die einen jeden Verführer Anhänger finden läßt, die zurechtgewiesen mit Abfall und Übertritt zur Gegenpartei droht. Es sind spezifisch antiochenische Zustände, die hier geschildert werden. Das „Unheil“, von dem gegen Ende der Homilie gesprochen wird, ist der trotz aller Versöhnungsversuche immer noch fortdauernde Zwist unter den Katholiken dieser Stadt, der unter dem Namen des Meletianischen Schismas bekannt ist. Chrysostomus gehörte zur Partei Flavians, und zwar bekleidete er nach seinen eigenen Worten „den Rang eines mahnenden Ratgebers“, d. h. eines Priesters. „Das Lehramt ist’s, wozu wir bestellt sind, nicht die Regierungsgewalt oder selbständige Autorität“ (11. Hom.). Da seine Priesterweihe in das Jahr 386 fällt, so besitzen wir in diesem Zeitpunkte einen gesicherten terminus a quo für die Abfassungszeit. Als terminus ad quem ist das Jahr 398 zu nennen, in welchem Jahre Chrysostomus den bischöflichen Stuhl von Konstantinopel bestieg.

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Traductions de cette œuvre
Commentaire sur l'épître aux Galates
Kommentar zu den Briefen des hl. Paulus an die Galater (BKV)
Commentaires sur cette œuvre
Vorbemerkungen zum Kommentar des Galaterbriefes

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