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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Kolosser (BKV)
5.
Indes, wir wollen auch untersuchen, wie es sich mit den Speisen und Getränken selbst verhält. Dort wird man sogar wider Willen gezwungen, sich mit Wein zu überladen; hier dagegen braucht man nicht zu essen und zu trinken, wenn man nicht will. Dort also wird das Vergnügen, welches die (bessere) Beschaffenheit der Speisen gewährt, sowohl durch die vorhergehende Herabwürdigung als durch das auf die Überfüllung folgende Mißbehagen völlig aufgehoben. Denn die Überfüllung zerrüttet und peinigt unseren Körper nicht weniger als der Hunger, ja noch viel ärger. Jeden, wer es auch immer sein mag, getraue ich mich leichter durch Überfüllung als durch Hunger aufzureiben. Dieser nämlich ist um so viel erträglicher als jene, daß man den Hunger sogar zwanzig Tage aushalten kann, die Überfüllung aber nicht einmal zwei Tage. Die Leute auf dem Lande, die beständig mit jenem zu ringen haben, sind gesund und bedürfen keiner Ärzte; diese dagegen, die Überfüllung meine ich, würden sie nicht ertragen können, ohne beständig die Ärzte zu rufen; oder vielmehr die Tyrannis der Völlerei hat vielfach auch der ärztlichen Hilfe gespottet. — Was also das Vergnügen betrifft, so behauptet mein Tisch den Vorrang. Wenn nämlich Ehre S. 248 mehr Vergnügen bietet als Unehre, Vollbesitz der Freiheit mehr Vergnügen als Unterwürfigkeit, frohe Zuversicht mehr Vergnügen als Furcht und Zittern, mäßiger Genuß mehr Vergnügen als das Versinken im Strudel maßloser Schwelgerei, so verdient dieser Tisch vor jenem den Vorzug selbst in Ansehung des Vergnügens. Aber auch der Kostenpunkt gestaltet sich hier günstiger. Denn jener Tisch ist kostspielig, dieser dagegen keineswegs. — Doch wie? Bringt dieser Tisch vielleicht nur den Gästen größere Annehmlichkeit oder bietet derselbe auch dem einladenden Wirte reicheres Vergnügen als jener? Denn das ist es, worauf es bei unserer Untersuchung hauptsächlich ankommt. Nun gut. Wer zu jener Tafel Einladungen ergehen läßt, muß schon viele, viele Tage vorher Anstalten dazu treffen und ist genötigt, sich Plackereien, Sorgen und Kümmernissen auszusetzen, die ihm bei Nacht keinen Schlaf, bei Tag keine Ruhe gestatten; er hat vielerlei bei sich zu überlegen, mit Köchen, Konditoren und Tafeldeckern sich zu besprechen. Und wenn dann der Tag selbst erscheint, so kann man sehen, wie er in ängstlicherer Spannung schwebt als diejenigen, die sich zum Faustkampfe anschicken, aus Besorgnis, es möchte gegen alle Berechnung etwas versehen werden, der Neid möchte ihn treffen, er möchte sich dadurch viele Anfeindungen zuziehen. Wer dagegen dieses Mahl gibt, ist von all diesen Sorgen und Unannehmlichkeiten befreit, da er sich über das, was auf den Tisch kommen soll, nicht lange den Kopf zerbricht und nicht schon viele Tage zuvor sich darum zu bekümmern braucht. Und hinterher ist es bei jenem Wirte mit der Freude und dem Danke vorbei; dieser aber hat Gott zum Schuldner und ist der besten Hoffnungen voll, da er sich jeden Tag an diesem Tische laben kann. Denn die Speisen werden zwar verzehrt, die Freude aber wird nicht verzehrt, sondern er schöpft daraus jeden Tag größere Wonne und Lust, als das bei jenen der Fall ist, die dem Weine im Übermaße zugesprochen haben. Nichts tut der Seele so wohl als frohe Hoffnung und glückverheißende Erwartung. — Doch laßt uns einen Blick auf die Unterhaltung nach eingenommener Mahlzeit werfen! Dort Pfeifen, Zithern, Hirtenflöten; hier dagegen S. 249 keine widerlich lärmende Musik, sondern was? Hymnen und Psalmengesänge. Dort Lieder zum Preise der Dämonen, hier aber zum Lobe Gottes, des Herrn des Weltalls. Siehst du, welch große Dankbarkeit hier, welch großer Undank und Gefühlsmangel dort herrscht? Denn sage mir doch, (was das heißen soll): Gott hat dich mit seinen Gaben genährt, und anstatt ihm nach empfangener Nahrung zu danken, läßt du die Dämonen besingen? Denn jene Lieder mit Harfenbegleitung sind nichts anderes denn Teufelsgesänge. Anstatt zu sprechen: „Preis dir, o Herr, daß du mich mit deinen Gaben gespeist hast“, benimmst du dich wie ein ehrloser Hund, denkst nicht einmal an Gott, sondern läßt die Dämonen besingen? Ja du beträgst dich noch gemeiner als ein Hund. Die Hunde schmeicheln den Hausgenossen, ob sie etwas erhalten oder nicht; du aber tust nicht einmal das. Der Hund schmeichelt seinem Herrn, auch wenn er nichts erhält; du aber bellst ihn an, selbst nach empfangener Gabe. Der Hund ferner, mag ihm ein Fremder auch noch so schön tun, gibt trotzdem seine Feindseligkeit gegen denselben nicht auf und läßt mit sich nicht Freundschaft schließen; du aber, wiewohl dir von den Dämonen fortwährend unsäglicher Schaden zugefügt wird, lädst sie zu deinen Gastmählern (förmlich) ein. Daher bist du in doppelter Beziehung schlechter als ein Hund. Ich finde es ganz am Platze, wenn ich bei dieser Gelegenheit an die Hunde erinnere, als Gegenstück zu denen, welche nur dann dankbar sind, wenn sie mit Wohltaten überhäuft werden, Schämt euch doch, ich bitte euch, vor den Hunden, die ihren Herren schmeicheln, auch wenn sie Hunger leiden müssen! Du aber, sobald du hörst, der Teufel habe jemanden geheilt, gibst sofort deinen Herrn auf, unvernünftiger denn ein Hund. — Aber der Anblick der Mädchen1, höre ich einwenden, gewährt doch Vergnügen. — Das soll ein Vergnügen S. 250 sein? Ist es nicht vielmehr eine Schmach? Zum Bordell ist dein Haus geworden, ein Schauplatz wütendster Leidenschaft und Sinnlichkeit; und du schämst dich nicht, das ein Vergnügen zu nennen? Und wenn es möglich wäre, jede Lust zu genießen, so wäre umso größer die Schande und das daraus sich ergebende Mißbehagen. Wie? Ist es nicht schrecklich, sein Haus zu einem Bordell zu machen und ausgelassen zu sein den Schweinen gleich, die sich im Schlamme wälzen? Wenn es aber beim bloßen Anschauen bleibt, sieh, dann ist hinwieder die Qual eine größere. Denn der Anblick allein gewährt kein Vergnügen, wenn der Genuß versagt wird; dadurch wird nur die Begierde heftiger aufgestachelt und die Glut der Sinnlichkeit stärker geschürt. — Doch du möchtest gerne das Ende erfahren? Die einen gebärden sich wie Rasende und Verrückte, wenn sie sich vom Tische erheben, sind frech, jähzornig, ein Gegenstand des Spottes selbst für die Sklaven; die Diener gehen nüchtern weg, die Herren aber betrunken. Pfui der Schande! Bei den andern aber kommt dergleichen nicht vor, sondern nachdem sie das Mahl mit Danksagung beschlossen, begeben sie sich in solcher Stimmung nach Hause, um froh zu schlafen und froh zu erwachen, völlig frei von Schande und Tadel.
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Gemeint sind die Flötenspielerinnen, Harfenistinnen, Tänzerinnen, Gauklerinnen usw., welche vielfach auch in christlichen Häusern noch zur Erheiterung der Gäste an die Tafel gezogen wurden. Der hl. Chrysostomus nennt diese Mädchen unverblümt πόρναι was sie auch in der Regel waren. ↩
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Commentaire sur l'épître aux Colossiens
5.
Mais examinons le repas en lui-même. A la table des grands, il faut, bon gré mal gré, boire avec excès; à la table des pauvres, on peut, si l'on veut, s'abstenir de boire et de manger. A la première de ces tables le plaisir que fait naître la sensualité est donc banni d'abord par la gêne, puis par le malaise qui suit la satiété. La plénitude est aussi funeste et aussi douloureuse que la faim. Que dis-je ? Elle est plus funeste encore. Qu'on me livre un homme, j'en viendrai plutôt à bout par les excès que par la faim. C'est qu'en réalité la faim est plus facile à supporter. Tel est capable de résister à la faim, durant vingt jours, qui ne résistera pas à deux jours d'excès. Ces paysans toujours en butte avec la faim sont bien portants et n'ont pas besoin des secours de la médecine; mais ceux qui vivent dans l'orgie, n'y résistent qu'à force de remèdes, encore la débauche, devenue tyrannique, rend-elle souvent inutile l'art du médecin. Sous le rapport du plaisir qu'on y trouve, la seconde table a donc l'avantage sur la première. Car si l'honneur vaut mieux que la honte, la liberté que la dépendance, l'assurance que la crainte et l'effroi, la frugalité que l'intempérance qui se noie dans les délices, la seconde table, même au point de vue purement sensuel, vaut mieux que l'autre. Sous le rapport de la dépense, elle a encore l'avantage: elle est peu coûteuse, tandis que l'autre engloutit des sommes immenses.
Mais quoi? n'est-ce qu'aux convives, n'est-ce pas aussi à l'amphitryon que cette table est plus agréable que l'autre ? Celui qui invite les grands s'y prend plusieurs jours à l'avance pour faire ses préparatifs; il se donne nécessairement beaucoup de mal, beaucoup de peine, beaucoup de tracas; il ne dort ni jour ni nuit; il se met l'imagination à la torture; il entre en pourparler avec les cuisiniers, avec les pourvoyeurs, avec ceux qui dressent la table. Quand le grand jour arrive, regardez-le bien: le voilà plus inquiet qu'un athlète qui va disputer le prix du pugilat. Il craint les accidents, les jaloux, les mauvaises langues. L'amphitryon des pauvres, au contraire, est libre de tout soin et de tout tracas ; il met lui-même la table; il ne s'inquiète pas plusieurs jours d'avance. Et puis les grands ne savent pas longtemps gré à celui qui les invite, tandis que celui qui traite les pauvres est le créancier de Dieu; il est plein d'espérance, et chaque jour il savoure la joie de ce festin. Le gré qu'on lui sait ne disparaît pas comme les mets. Il est plus heureux chaque jour que celui qui s'est gorgé de vin. Le meilleur aliment de l'âme en effet, c'est l'espoir, c'est l'attente du bonheur. Mais voyons la suite.
Au festin des grands, les cithares, les flûtes, les instruments de toute sorte font entendre leurs accords. Au festin du pauvre point de bruits discordants; des hymnes et des psaumes s'élèvent dans les airs. Là ce sont des chants en l'honneur du démon ; ici c'est Dieu notre souverain maître que l'on bénit. Ici quelles actions de grâces ! Là quelle ingratitude ! quelle légèreté ! quel abrutissement ! Comment ! c'est Dieu qui vous nourrit, et, au lieu de le remercier de la nourriture qu'il vous donne, c'est le démon que vous invoquez ! Car tous vos concerts ne sont que des hymnes au démon. Quoi ! au lieu de dire: Vous êtes béni, ô mon Dieu, parce que vous m'avez nourri de vos biens, vous perdez le souvenir de ces biens comme un chien sans pudeur, et c'est le démon que vous invoquez ! Mais que dis-je? Les chiens, qu'on leur donne ou non quelque chose, caressent les gens de la maison; mais vous, ce n'est pas là ce que vous faites. Le chien caresse son maître, lors même que son maître ne lui donne rien, et vous aboyez, vous, contre la main qui vous nourrit. Le chien, quand une personne qui lui est antipathique, lui fait du bien, ne cesse pas, pour cela, d'être son ennemi et ne s'attache pas à elle. Et vous, à qui le démon a fait tant de mal, vous le faites figurer dans vos festins. Vous valez donc deux fois moins qu'un chien.
J'ai bien fait de citer l'exemple du chien à ces hommes dont la reconnaissance est toujours intéressée. Oui, rendez hommage aux chiens qui, même affamés, caressent leurs maîtres; vous, si vous entendez dire que le démon a rendu quelques services à un homme, (107) vous abandonnez aussitôt votre maître, ô serviteur plus déraisonnable qu'un chien ! Mais les courtisanes, dites-vous, font plaisir à voir. Le beau plaisir ! Dites plutôt qu'elles font honte à voir. Votre maison est devenue un mauvais lieu, un lieu d'orgies et de folies; ne rougissez-vous pas de trouver du plaisir là dedans? Si vous goûtez ce plaisir en son entier, la honte et le dégoût qui en résultent n'en sont que plus grands. Comment n'en serait-il pas ainsi, lorsque vous faites de votre maison un antre de débauches où l'on se vautre dans la fange, à l'exemple des pourceaux? Si l'on ne va pas jusque-là, on souffre davantage. Car la vue de ces courtisanes ne suffit pas; elle ne fait qu'enflammer les désirs. Voulez-vous savoir à quoi tout cela aboutit? Quand ces gens-là sortent de table, ils sont sans pudeur, ils sont irascibles, ils sont même pour les valets un objet de risée. Les serviteurs ont leur sang-froid ; les maîtres sont ivres. Quelle honte ! Mais parmi les pauvres, il ne se passe rien de pareil. Ils rentrent chez eux, après avoir ter. miné le repas par une action de grâces rendues au Seigneur; ils sont joyeux quand ils se couchent, joyeux quand ils se lèvent; ils n'ont pas à rougir; ils n'ont aucun reproche à se faire.