III. (3.) An den Scholastiker Paulus.
An den Scholastiker1 Paulus.
Inhalt: Gregor tadelt den Adressaten, daß er ichm zur päpstlichen Würde Glück wünsche, und condolirt ichm nicht ohne freunbschaftliche Ironie zu seiner Beförderung nach Rom, dessen Noth er ihm dringend an's Herz legt.
Wenn mir fremde Leute wegen der priesterlichen Würde schmeicheln, so gebe ich nicht viel darauf; daß aber auch Ihr mir in diesem Betreffe schmeicheln müßt, das schmerzt mich bitter; denn Euch ist ja meine Sehnsucht vollkommen bekannt, und doch seid Ihr der Ansicht, ich hätte es zu Etwas ge- S. 17 bracht. Ja, Dieß wäre mir die liebste Beförderung gewesen, wenn mein Wunsch hätte in Erfüllung gehen können, wenn ich meinen Willen, den Ihr längst kennet, durch Erlangung der ersehnten Ruhe hätte in Ausführung bringen können.
Aber weil ich nun Doch, mit Ehrenketten gefesselt, in Rom bleiben muß, so kann ich auch über Ew. Herrlichkeit mich eines Triumphes erfreuen. Denn wenn Se. Eminenz der Exconsul Leo kommt, so glaube ich nicht, daß Du in Sicilien zu bleiben habest; und da nun auch Du in Ehren-Ketten Deinen Wohnsitz zu Rom aufschlagen mußt, so kannst Du Dir denken, welch' bittern Schmerz mir Dieß bereitet!
Wenn aber der geehrte Chartularius 2 Maurentius kommt, so stehet ihm bei, die Noth in Rom zu lindern; denn ohne Unterlaß werden wir von Feindesschwert durchbohrt Aber noch schwerer drückt uns die innere Gefahr der Meuterei im Heere. Endlich empfehlen wir den Subdiakon Petrus, den wir unter Gottes Beistand zur Verwaltung der Kirchengüter gesandt haben, Ew. Herrlichkeit in Allem.
