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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Philon d'Alexandrie (-20-50) De vita Mosis Über das Leben Mosis
Erstes Buch

5.

Als er aber in ungewöhnlichem Masse und ungewöhnlich schnell wachsend und gedeihend (Auch nach dem Midrasch wuchs Moses ungewöhnlich rasch: vgl, Schemot R. c. 1 zu 2 Mos. 2,10 und 11.) entwöhnt wurde, da erschien die Mutter und Amme und brachte ihrer Auftraggeberin das der Säuglingsnahrung nicht mehr bedürfende Kind, das edel und hübsch anzuschauen war. Die Königstochter, die es entwickelter fand, als seinem Alter entsprach, und bei seinem Anblick noch mehr als früher Zuneigung zu ihm empfand, nimmt es an Sohnes Statt an. Vorher schon hatte sie ihrem Leib künstlich den Anschein der Schwangerschaft gegeben, damit es für ihr leibliches Kind und nicht für untergeschoben gehalten werde. Alles, was Gott will, macht er leicht, auch das Schwerste. So wurde ihm nun königliche Pflege und Erziehung zu teil; aber nicht wie sonst ein ganz junges Kind hatte er an Scherzen, Lachen und Tändeleien Freude, obwohl die mit der Sorge um ihn Betrauten ihm gestatteten, sich gehen zu lassen, und ihm keinerlei Strenge zeigten, sondern züchtigen und ernsten Wesens hörte und sah er mit Aufmerksamkeit nur, was seine Seele fördern konnte. Aus allen Gegenden kamen bald Lehrer herbei, teils aus den Grenzländern und den ägyptischen Landesteilen unaufgefordert, teils für grossen Sold aus Hellas herbeigeholt. Aber in nicht langer Zeit überragte er sie an Fähigkeit — denn durch seine natürliche Fassungsgabe kam er ihren Belehrungen zuvor, so dass es ein Sicherinnern, nicht ein Lernen, zu sein schien — und ersann auch selbst schwierige Fragen hinzu. Denn viele neue Bahnen der Wissenschaft eröffnen grosse Naturen; und wie wohlgebildete und in allen Gliedern leicht bewegliche Körper die Lehrmeister im Ringen der Sorge entheben, so dass sie ihnen keine oder nur sehr geringe Pflege zuzuwenden brauchen, ebenso wie auch der Landmann wohlgewachsenen, edlen und von selber sich veredelnden Bäumen, ganz so kommt eine wohlgebildete Seele der Belehrung auf halbem Wege entgegen, gewinnt mehr Förderung durch sich selbst als durch ihre Lehrer und eilt, hat sie erst einmal einen Anlauf zur Wissenschaft genommen, vorwärts wie nach dem Sprichwort „das Ross ins Feld" (Sprichwörtlichl. Vgl. die Erklärer zu Plato Theaetet p. 183 d ιππέας εις πεδίον προκαλείς und zu Paroemiogr. Gr. Diogen. I 65.). Rechnen und Geometrie, sowie Rhythmik, Harmonik und Metrik und die gesamte Musik, wie sie in der Handhabung von Instrumenten und in mündlichen Lehren sowohl in allgemein wissenschaftlichen als auch in mehr speziellen Ausführungen sich bekundet, lehrten ihm die ägyptischen Gelehrten, ferner noch die in Symbole gekleidete Philosophie, die sie in den sogenannten heiligen Schriftzeichen (Hieroglyphen) vortragen, und die in der Verehrung von Tieren sich zeigt, denen sie sogar göttliche Ehren erweisen; Hellenen unterwiesen ihn in der andern allgemeinen Bildung und die Lehrer aus den Grenzländern in der assyrischen Literatur und in der chaldäischen Wissenschaft von den Himmelskörpern. Die zuletzt erwähnte lernte er auch von den Ägyptern, die vornehmlich mathematische Studien trieben. So nahm er gründlich in sich auf, was beide lehrten, sowohl worin sie übereinstimmten, als auch worin sie uneins waren, und suchte leidenschaftslos über ihre Streitigkeiten hinwegschreitend die Wahrheit; denn sein Sinn war jedem Falsch unzugänglich, verschieden von der Sitte der Rechthaberischen, die für die aufgestellten Lehren eintreten, wie sie auch sein mögen, ohne zu prüfen, ob sie begründet sind, und ebenso handeln wie die bezahlten Sachwalter, die um das Recht nicht die geringste Sorge tragen.

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